Wir alle kennen sie: Diese Instagram-Reels, TikTok-Tutorials und Beauty-Blogs, die uns weismachen wollen, wir könnten mit nur fünf Minuten Aufwand aussehen wie frisch vom Laufsteg geschwebt. „Vom Bett direkt zum Glamour-Look!“, heißt es da. Und irgendwo zwischen dem dritten Kaffee und dem zweiten Haargummi fragen wir uns: Leben diese Leute in einer Parallelwelt?
Fangen wir beim Anfang an – im Bett. Also, nicht im romantischen Sinne, sondern im „Ich-habe-wieder-drei-Mal-die-Snooze-Taste-gedrückt“-Modus. Man wacht auf, sieht aus wie eine Mischung aus explodierter Sofadecke und verirrtem Pudel, und soll laut Internet in fünf Minuten aussehen wie Gigi Hadid auf der Met Gala.
Die Realität? Man tastet im Halbschlaf nach der Haarbürste, erwischt stattdessen die Fernbedienung und findet im Spiegel eine Frisur vor, die irgendwo zwischen Vogelnest und künstlerischer Freiheit pendelt. Und dann ruft der Kalender: Zoom-Meeting in zehn Minuten. Jetzt wird es ernst.
Frisur-Versuch 1: Der „lässige Dutt“
Was online aussieht wie ein zufälliger, aber raffinierter Knoten, wirkt bei uns eher wie ein Unfall mit einem Staubsauger. Man dreht, wickelt, zupft – und hat am Ende einen Mini-Knoten, der aussieht wie eine traurige Zimtrolle.
Frisur-Versuch 2: Der „Messy Look“
„Einfach unordentlich wirken lassen!“, heißt es im Video. Unordentlich? Kein Problem! Ach nein, doch Problem – denn bei uns sieht „messy“ nicht wie Boho-Chic, sondern eher wie „Ich habe in der Bahn geschlafen“ aus.
Frisur-Versuch 3: Der „Ponytail mit Twist“
„Nimm einfach eine Strähne, wickle sie drumherum – fertig!“ Ja klar. In der Theorie. In der Praxis ist die Strähne zu kurz, das Haargummi zu fest, und irgendwo hängt noch ein Haarclip von 2007. Nach dem dritten Versuch hat man keine Lust mehr, aber immerhin einen neuen Knoten im Nacken.
Und wer zur Hölle hat Zeit für Locken?!
Diese Menschen mit den perfekt definierten Wellen, die angeblich mit einem Glätteisen in Rekordzeit entstehen – sind das echte Personen oder digitale Hologramme? Während wir uns am Lockenstab die Finger verbrennen, lachen sie uns durch den Bildschirm an.
Die 5-Minuten-Frisur ist ein Märchen
Wenn eine Frisur wirklich nur fünf Minuten dauert, dann hat man entweder eine geheime Armee von Stylisten im Schrank oder man hat sich einfach nicht die Haare gemacht. Punkt.
Aber hey – es ist okay. Manchmal ist ein einfacher Zopf, ein Haargummi und ein Hauch Trockenshampoo alles, was man braucht. Denn wahre Schönheit kommt bekanntlich von innen – und manchmal eben auch mit einem Hoodie, einer zerzausten Frisur und einem „Ich hab’s versucht“-Lächeln.
Und mal ehrlich: Wer braucht schon Glamour, wenn man Charme hat?
